Magazin über das Leben in Lüneburg
Themen
Alle Themen und Artikel

Von Frauen für Frauen

geschrieben von Irene Lange im Januar 2014

Mitglied eines weltweiten Netzwerkes: Seit Mai 2013 gibt es den Lüneburger ZONTA Club, dessen Intention es ist, die Rechte und den Status der Frauen zu bewahren und zu fördern

Es waren sicher starke Persönlichkeiten, die sich im Jahre 1919 in den USA zu einem Club zusammenschlossen, dessen Mitglieder ausschließlich aus Frauen bestand. Sie wählten als Bezeichnung den Begriff ZONTA, der in der Sprache der Sioux-Indianer vorkommt und soviel wie Licht, Inspiration, Zusammenhalt und Integrität bedeutet. Bis heute haben sich weltweit rund 30.000 Mitglieder der Philosophie „Glaubhaft und ehrenhaft handeln“ verschrieben, darunter auch namhafte Persönlichkeiten wie z.B. Margret Thatcher, Silvia von Schweden, Marion Gräfin Dönhoff oder Rita Süssmuth. Die Rechte und den Status der Frauen zu bewahren und zu fördern – getreu der internationalen Losung „Advancing the Status of Women“ — ist auch die Intention des Lüneburger ZONTA Clubs, der im Mai 2013 durch Beziehungen zum ZONTA Club Hamburg-Elbufer gegründet wurde. Er besteht derzeit aus 22 Mitgliedern.
Frauen aus verschiedenen Berufszweigen bilden nun auch ein hiesiges Netzwerk. Alle sind sie selbständig oder in verantwortungsvoller Position tätig. Sie kommen aus sozialen Berufen, aus der Medizin, der Bildung, Erziehung, Therapie und dem Sozialwesen; oder auch aus kreativen Berufen wie Schauspiel, Architektur, Journalismus und Kunsttherapie. Auch die freie Wirtschaft ist mit dem Verlagswesen, Handel, der Reederei und der Kosmetik vertreten.
Clubpräsidentin Dr. Barbara v. Düring stellt einige Projekte vor, die bereits im Gründungsjahr dazu dienten, Frauen zu fördern, sei es durch Stipendien oder Förderpreise. Beispielsweise unter­stützen die ZONTA-Frauen, Zontians genannt, das Projekt „Jugend forscht“. Aber auch Frauen in schwierigen rechtlichen oder psychischen Situationen werden unterstützt. So wurde bereits vor Clubgründung ein Spenden-Brunch veranstaltet und einer Hauptschulklasse der Besuch des ­Theaterstücks „Die Welle“ ermöglicht. Ein besonderer Erfolg war der große Loriot-Abend im Glocken­haus.
Mit Spenden wurde der Verein „Violetta e.V.“ unterstützt, der sich gegen Gewalt für Frauen einsetzt. Am „Internationalen Tag gegen Gewalt der Frauen“ am 25. November 2013 kam der Erlös des Eintrittsgeldes einer Lesung wohltätigen Organisa­tionen zur Hilfe von Frauen zugute. Auch die Beratungsstelle für Frauen „Ma Donna“, die u. a. minderjährige Schwangere unterstützt, wird durch den Lüneburger ZONTA Club gesponsert. Dass auch Opfern der Elbe-Flut im vergangenen Sommer aus finanzieller Notlage geholfen wurde, ist für die Clubmitglieder fast schon Ehrensache.
„Noch immer wird die Welt auf die Bedürfnisse der Männer zugeschnitten“, bemerkt die Clubpräsidentin. Zu wenig begabte Frauen würden gefördert, und genau sie bräuchten es am meisten, denn nach wie vor gibt es in Deutschland immer noch zu wenig Betreuungsmöglichkeiten für den Nachwuchs, so dass Kinder und Karriere kaum zu vereinbaren seien. Das sähe in vielen europäischen Ländern anders aus, fügt sie an und nennt dabei Frankreich und Skandinavien. Auf der anderen Seite seien es oft gerade berufstätige Frauen, die daran gewöhnt sind, ihre Zeit effektiver einzuteilen. So hätten unter den Lüneburger Zontians immerhin zwei Drittel ebenfalls Familien mit Kindern.
Durch die Vernetzung berufstätiger Frauen und durch gezielt eingesetzte Hilfsmaßnahmen will auch der Lüneburger ZONTA CLUB mit persönlichem Engagement weiterhin einen Beitrag zur Unterstützung von Frauen und Mädchen in der Region und darüber hinaus leisten. Wer mehr über die Arbeit des Clubs erfahren möchte, findet weiterführende Informationen auf www.zonta-union.de.(ilg)

Foto: Enno Friedrich