Brutzeln und kochen für den Denkmalschutz
geschrieben von Christiane Bleumer im Dezember 2019Der Historische Christmarkt an der Lüneburger St. Michaeliskirche lädt am 7. und 8. Dezember ein, sich bei Fackelschein und Kerzenlicht auf eine Reise in die Renaissancezeit zu begeben. Doch statt nur als Besucher die besondere Atmosphäre zu genießen, kann man auch als ehrenamtlicher Helfer bei den Veranstaltungen des ALA dabei sein
Des einen Leidenschaft ist es, den Glühwein möglichst heiß, aromatisch und vor allem ohne zu kleckern in die handgetöpferten Henkelbecher zu bringen. Der nächste macht sich für perfekt geröstete Maronen oder lecker bestrichene Schmalzbrote stark, und ich liebe es einfach, Bratwurst zu braten. Nicht unbedingt zu Hause in der Pfanne, sondern natürlich nur die echte Renaissance Bratwurst, die über weißglühender Holzkohle auf dem Historischen Christmarkt im Schatten der Lüneburger Michaeliskirche gebrutzelt wird. Die Erfahrung ist gewachsen und damit der Perfektionsgrad
der verkauften Produkte – denn die Gäste sind anspruchsvoll! Goldbraun und knusprig sollte die Wurst sein. Viele Besucher reisen schließlich von weit her in die Salzstadt, um Bratwürste und andere Produkte zu genießen, die es in dieser Form und Zubereitungsart wirklich nur hier gibt.
Seit mehr als zehn Jahren bin ich mit vielen weiteren
ehrenamtlichen Helfern an dem alljährlichen Traditionsmarkt beteiligt, der in diesem Jahr am 7. und 8. Dezember stattfindet – wie immer organisiert und vorbereitet vom Arbeitskreis Lüneburger Altstadt (ALA). Der Erlös an den ALA-Ständen sowie die Eintrittsspenden, die von den Stadtknechten erbeten werden, sollen das nötige Geld für die Restaurierung alter Baudenkmäler erbringen. Dafür setzen sich viele Menschen ein, die ihre Stadt lieben und das Bild Lüneburgs bewahren möchten. Doch natürlich können es gerne noch weitere helfende Hände sein.
Zumal es wirklich tolle Jobs sind, die der ALA nicht nur für die Vorbereitung des Christmarktes, sondern auch für die Handwerkerstraße anbietet, die alle zwei Jahre und damit wieder im September 2020 stattfindet. So werden stets handwerklich geschickte Personen benötigt, die im Winter beim Auf- und
Abbau der leinwandbespannten, verschnürten Rundholzgestelle helfen und im Sommer die charakteristischen Häuschen in der Altstadt aufstellen. Weniger Kraft als vielmehr Kontaktfreudigkeit ist nötig, wenn man als Stadtwache die Gäste mit lockeren
Sprüchen um einen Obulus bittet. Dafür erhält man von Gewandmeisterin Verena Fiedler ein wunderschönes farbenprächtiges Kostüm, in dem die Männer auf jeden Fall ein echter Hingucker sind. Ebenfalls besonders gekleidet sind die Marketenderinnen, die die Stadtwachen versorgen oder auch
Botengänge auf dem Fest erledigen.
Plakate und Flyer verteilen, am Wochenende der Veranstaltung durch die Innenstadt gehen und Werbung machen oder eben die vielen kulinarischen Spezialitäten des ALA vorbereiten und verkaufen – man fühlt sich quasi wie in einem kleinen Dorf in
der Renaissance-Zeit. Übrigens: Man muss kein Vereinsmitglied sein, um helfen zu können! Belohnt wird man mit einem unvergleichlichen Gemeinschaftserlebnis und dem Bewusstsein, sich für ein lohnendes Ziel eingesetzt zu haben. Nicht zuletzt macht die ganze Geschichte natürlich auch unglaublich viel Spaß.
Wer Interesse hat, als Stadtwache dabei zu sein,
kann sich unter stattwache@alaev-lueneburg.de
melden. Informationen zu den anderen Aktivitäten
unter gibt es jnter www.historischer-christmarkt.de
oder via E-Mail an ALAeV@t-online.de – oder natürlich direkt auf dem diesjährigen Christmarkt.
Foto: Arbeitskreis Lüneburger Altstadt
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