Ein Stück Zukunft
geschrieben von Cristiane Bleumer im Februar 2013Im Herzen der Hansestadt: Die Sparkasse und Peek & Cloppenburg erweitern das „Kaufhaus Lüneburg“


Bald wird wohl nur noch ein großer gemauerter Tresor im Keller daran erinnern, dass Geldgeschäfte fast 85 Jahre lang die Hauptrolle in dem ehemaligen Sparkassengebäude am Marktplatz spielten; die Bauarbeiten mitten in der Lüneburger Innenstadt neigen sich dem Ende zu, Mitte März wird die internationale Unternehmensgruppe Peek&Cloppenburg hier in bester Lage eine neue Filiale eröffnen. Die Dimensionen sind gewaltig: Auf etwa 4.000 Quadratmetern Verkaufsfläche und damit um etwa 900 mehr als am alten Standort in der Grapengießerstraße wartet dann aktuelle Frühjahrs- und Sommerbekleidung auf modebegeisterte Kunden. Die neue Ware liegt schon im Logistikzentrum Reinbek bereit zur Auslieferung und wird „just in time“ in Lüneburg sein. Über 200 Top-Marken von klassisch bis stylisch werden künftig angeboten, dazu gehören unter anderem auch Boss Orange, Scotch & Soda, Hugo, Diesel, Gant, Boss, Marc O‘Polo, Superdry und Hilfiger Denim. Die neue große Kinderabteilung verfügt über einen eigenen Eingang an der Apothekenstraße mit Verbindung zum Haupthaus. Was bleibt, ist die bekannt gute Beratung der Mitarbeiter, denn die gesamte Belegschaft aus der alten Filiale zieht in das neue P&C Haus um; damit werden künftig gut 100 Voll- und Teilzeitangestellte in Lüneburg tätig sein. Auf zwei großzügigen Etagen, zu denen noch weitere 900 Quadratmeter Neben- und Lagerflächen im 1. Untergeschoss hinzukommen, entsteht in der Hansestadt eine neue Modewelt, die keinen Vergleich mit benachbarten Großstädten scheuen muss.
„Es war eine Baustelle der Superlative“, sagt Frank Elsner von der Sparkasse Lüneburg, die das Gebäude an den Konzern vermietet und im Dezember 2012 bereits übergeben hat. Als weiteren Mieter konnte die Sparkasse für Räumlichkeiten im 2. Obergeschoss das Zentralinstitut für Transfusionsmedizin gewinnen. Das Unternehmen der Asklepios Kliniken Hamburg wird hier einen Blutspendedienst anbieten.
Als Referent für Öffentlichkeitsarbeit blickt Elsner auf turbulente Monate zurück, in denen der Um- und Ausbau seit dem Frühjahr 2011 vonstatten ging. Allein um den riesigen Hauptkran überhaupt in die Baustelle zu bekommen, sei die Hilfe von zwei weiteren Kränen notwendig gewesen, berichtet Dörte Heidenecker von der Sparkasse, die als Betreuerin des Bauprojektes Am Markt unzählige Stunden auf der Baustelle verbrachte. Und weil die Fassade erhalten bleiben sollte, musste ein großer Teil des Materials über die Giebel hinweg in das Gebäude gehoben werden. Für viele Monate prägte daher ein Bauzaun das Stadtbild von Lüneburg, betrafen die Arbeiten doch den gesamten Gebäudekomplex, ausgehend vom Marktplatz über den Bereich An der Münze bis hin zur benachbarten Apothekenstraße.

„Wir hatten die einmalige Chance, Lüneburg weiterzuentwickeln und ein Stück Zukunft zu gestalten“, fasst Vorstandsvertreter Henning Arens zusammen. Der frühere befahrbare Innenhofbereich wurde dafür komplett überbaut, um weitere Flächen zu gewinnen. Das Gebäude „An der Münze 11“ mit der ehemaligen Bäckerei ersetzten die Handwerker durch einen Neubau, der im Erdgeschoss gleichzeitig einen weiteren Eingang für die neue P&C-Filiale bietet. Eine dritte Erschließungsmöglichkeit ist schließlich über die Apothekenstraße eingerichtet worden.
Wie so oft auf Lüneburger Baustellen im Innenstadtbereich musste auch auf die Geschichte des Gebäudes Rücksicht genommen werden. „Wir mussten Alt und Neu verbinden und haben dies sehr behutsam und in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege getan“, erläutert Henning Arens. So sind zum Beispiel im Zuge der Umbaumaßnahmen auch die in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts eingebauten Schaukastenfenster verschwunden, die sicher niemand vermissen wird. Schon jetzt können sich die Lüneburgerinnen und Lüneburger ein Bild von der gelungenen Fassadengestaltung machen, die den gesamten Bereich deutlich aufwertet und aus dem Bereich um das historische Rathaus ein wahres Schmuckstück macht.
Um Kosten zu senken und Umstrukturierungsmaßnahmen umzusetzen, habe sich die Sparkasse Lüneburg vor einigen Jahren entschlossen, ihre Flächen zu reduzieren, informiert Henning Arens über die Vorgeschichte des Umbaus. So habe man die Beratungs- und Vertriebsbereiche für Firmen- und Privatkunden in der Filiale „An der Münze“ zusammengefasst. „Hier sitzen nun alle Experten für Fragen rund ums Geld unter einem Dach“, egal, ob es dabei um Geldanlagen, Finanzierungen, Bausparen, Versicherungen oder Immobilien geht. Die Bereiche der Sparkasse, die die Beratung und den Vertrieb unterstützen, wurden im Lünepark untergebracht. Damit konnte eine wirklich einmalige Immobilie im Herzen der Hansestadt aus dem Dornröschenschlaf erweckt werden.
„Nun haben wir als Vermieter den Staffelstab an Peek&Cloppenburg weitergegeben“, sagt Vorstandsvertreter Henning Arens und freut sich ab März gemeinsam mit allen Mitarbeitern auf den neuen Magneten am Marktplatz.(cb)
 Illustrationen: GRS Reimer Architekten / Foto: Sparkasse Lüneburg
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