Frederic Böhle
geschrieben von Irene Lange im Mai 2015„Ich würde so gern mal einen Ritter spielen“: Der Münchner Frederic Böhle ist das junge Gesicht des Theo Lichtenhagen bei den „Roten Rosen“

Er ist ein waschechter Münchner, der Schauspieler Fredric Böhle. Im Herzen der bayrischen Metropole wurde er vor 27 Jahren geboren, ist dort aufgewachsen und zur Schule gegangen. Bis heute bleibt er seiner Heimatstadt treu; er hat immer noch ein Zimmer in seinem dortigen Elternhaus. Mittlerweile aber lebt er die meiste Zeit in seiner neuen Heimat Berlin — gemeinsam mit seiner Freundin Julia.
Das kreative Potenzial liegt bei ihm scheinbar in den Genen. Schon sein Vater, ein Soziologe, wäre gern Clown oder Zirkusdirektor geworden. Die Mutter ist hochmusikalisch, und so ist Sohn Frederic regelrecht „bilingual“ aufgewachsen – mit der deutschen Sprache und dem Gesang. Heute spielt er selbst mehrere Instrumente.
Nach dem Abitur leistete er zunächst seinen Zivildienst. Doch bereits zu jenem Zeitpunkt stand für ihn schon felsenfest: Beruflich würde es ihn in das Schauspielfach ziehen. Schlielich spielte er seit seinem 15. Lebensjahr Theater und beteiligte sich an verschiedenen Workshops und Projekten, vorwiegend im Festspielhaus München, während er bereits über zehn Jahre immer wieder in Produktionen des Bayrischen Rundfunks mitwirkte und in mehreren Hörspielen die Hauptrolle innehatte. Auch während der Ausbildung, die er schließlich am Salzburger Mozarteum absolvierte, stand er auf der Bühne und wirkte in der Inszenierung von „Die Liebe zu den drei Orangen“ im Festspielhaus München oder im „Sommernachtstraum“ bei den Salzburger Festspielen mit. Dem Fernsehpublikum wurde er durch seine erste TV-Rolle in der Telenovela „Anna und die Liebe“ bekannt, die in den Jahren 2011 und 2012 auf dem Sender SAT.1 ausgestrahlt wurde.
Zu seinen bisher schönsten Produktionen gehört das Doku-Drama „Die Reichsgründung“ unter der Regie von Bernd Fischerauer, besetzt mit hervorragenden Schauspielern wie Reiner Schöne, Gudrun Landgrebe und Florian Fischer, in der er die Rolle des Otto von Bayern spielte. Es folgten verschiedene Rollen für Fernsehproduktionen, doch seine besondere Neigung gehört nach wie vor dem Theater. Hier ist es ihm möglich, die direkten Reaktionen des Publikums zu spüren. Hier kann man die Zuschauer noch verzaubern, ihnen Geschichten erzählen und – wenn auch nur für kurze Zeit – ihre Sorgen vergessen lassen.
Der stete Wechsel von der Bühne vor die Kamera ist mittlerweile zu einem Teil seines Lebens geworden. Im Oktober des letzten Jahres übernahm er in Lüneburgs Telenovela „Rote Rosen“ die Rolle des Theo Lichtenhagen. Die Rolle gefällt ihm, wie er erklärt. „Theo ist ein kleines Schlitzohr, irgendwie ein Stenz, wie man in München sagt.“ Dessen erklärtes Ziel sei es, das Leben zu genießen, dabei habe er aber seinen Weg noch nicht gefunden, bemühe sich aber, dennoch integer zu bleiben. Wie Frederic Böhle zugibt, findet er schon einiges von sich selbst in dieser Person wieder. „Theo hat sein Herz am rechten Fleck und möchte am Ende des Tages einfach nur glücklich sein – das ist auch mein Ziel“.
Während der Dreharbeiten lebt der Schauspieler wie die meisten anderen Kolleginnen und Kollegen in Lüneburg. Obwohl er ein echtes Großstadtkind ist, fühlt er sich hier wohl. „Es ist einfach eine schöne Stadt, besonders der historische Stadtkern gefällt mir“. Er schwärmt von den leckeren Schnitzeln mit Preiselbeeren, die das Gasthaus Krone serviert, in dem er sich immer wieder gern vom freundlichen Personal verwöhnen lässt. „Diese sind für mein Wohlbefinden in der Fremde ganz entscheidend mitverantwortlich“, schmunzelt er.
Frederic Böhle könnte man sich gut als Hamlet mit dem Schädel des Spaßmachers Yorick vorstellen. Wie er sagt, liebt er die historischen, aber auch die dramatischen Rollen mit viel Pathos. „Ich wollte immer eine Rüstung tragen, auf einem Pferd sitzen und ein Ritter sein!“ Ihn so zu sehen, dafür braucht es nicht viel Vorstellungskraft. Der junge Schauspieler mit seinem attraktiven Äußeren, seinem sympathischen und temperamentvollen Auftreten gewinnt schnell die Herzen — und nicht nur die der Damen! Ganz so wie ein edler Ritter in alten Zeiten! (ilg)
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